Tramadol

Tramadol

Informationen zu Tramadol

Tramadol ist ein Schmerzmittel aus der Klasse der Opioide, das zur Behandlung von moderaten bis hin zu schweren Schmerzen eingesetzt wird. Es ist ein synthetisches Opioid, welches oral in Form von Tabletten oder Tropfen sowie intravenös verabreicht werden kann.

Unterschiede zu anderen Opioiden

Tramadol unterscheidet sich von anderen, stärkeren Opioiden wie Morphin, Oxycodon oder Fentanyl durch seine geringere Affinität zum µ-Opioidrezeptor, was bedeutet, dass es eine weniger starke opioiderge Wirkung besitzt. Es hat zudem zwei Wirkmechanismen: Zum einen bindet es an die μ-Opioidrezeptoren, was typisch für Opioide ist und die Schmerzwahrnehmung beeinflusst, zum anderen hemmt es die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin im Gehirn.

Einfluss von Tramadol auf Serotoninspiegel

Die Fähigkeit von Tramadol, die Wiederaufnahme von Serotonin zu hemmen, führt dazu, dass mehr Serotonin im synaptischen Spalt verbleibt und damit die serotonergen Signalwege verstärkt werden. Erhöhte Serotoninspiegel können zu einer Stimmungsaufhellung und unter Umständen auch zu einer gewissen Anxiolyse (Angstlösung) führen.

Gefühl bei erhöhtem Serotonin

Personen mit erhöhtem Serotoninspiegel können eine Verbesserung ihrer Stimmung, weniger Angst und eine gesteigerte Zufriedenheit empfinden. Allerdings kann ein zu hoher Serotoninspiegel auch zu Nebenwirkungen führen, die unter dem Begriff Serotoninsyndrom zusammengefasst werden.

Missbrauch von Tramadol

Personen, die Tramadol missbrauchen, suchen oft die euphorisierenden Effekte, die durch die opioiderge Wirkung hervorgerufen werden. Die Stimmungsaufhellung und Schmerzlinderung sind ebenfalls erwünschte Effekte.

Nebenwirkungen und negative Folgen von Tramadol

Neben den üblichen Opioid-Nebenwirkungen wie Übelkeit, Verstopfung und Schläfrigkeit, kann Tramadol auch zu Schwindel, Kopfschmerz, Mundtrockenheit, Erbrechen und Schwitzen führen. Aufgrund seiner Auswirkungen auf die Serotonin- und Noradrenalinspiegel kann bei hohen Dosen oder in Kombination mit anderen serotonergen Substanzen ein Serotoninsyndrom entstehen, das sich durch Verwirrung, Agitation, Fieber, Schwitzen, beschleunigter Herzschlag, Tremor, Muskelsteifheit und im schlimmsten Fall durch Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit manifestieren kann.

Körperliche Abhängigkeit

Wie bei anderen Opioiden kann auch bei der regelmäßigen Einnahme von Tramadol eine körperliche Abhängigkeit entstehen. Das bedeutet, der Körper gewöhnt sich an die Anwesenheit des Medikaments, und wenn es abgesetzt wird, können Entzugserscheinungen auftreten. Diese können von milden Symptomen wie Unruhe und Schweißausbrüchen bis hin zu schweren Symptomen wie starken Schmerzen, Krampfanfällen und schwerer Depression reichen.

Bedeutung von Tramadol in der Medizin

Trotz der Risiken für Missbrauch und Abhängigkeit ist Tramadol ein wichtiges Medikament in der Schmerztherapie. Es bietet Patienten mit mäßigen bis starken Schmerzen, die auf andere Schmerzmittel nicht ausreichend ansprechen oder bei denen andere Mittel kontraindiziert sind, eine wirksame Behandlungsoption. Tramadol ist außerdem oftmals ein Mittel der Wahl, wenn Patienten nicht so stark wirksame Opioide benötigen oder wenn eine Medikation mit weniger Suchtpotenzial erwünscht ist.

Es ist jedoch wichtig, dass Tramadol gemäß den Anweisungen eines Arztes eingenommen wird und Patienten über das Risiko einer Abhängigkeit und andere potentielle Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Eine sorgfältige medizinische Überwachung und die Einhaltung der verschriebenen Dosierung und Einnahmeintervalle sind essentiell, um Risiken zu minimieren und die therapeutische Effektivität zu maximieren.

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